Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Humboldt-Universit?t zu Berlin (Fachbereich: Neuere deutsche Literatur), Veranstaltung: Antike-Rezeption in der deutschen Literatur des 18.-20. Jhs., Sprache: Deutsch, Abstract: So alt der Medeastoff auch ist, er ?bt bis in die Gegenwart eine Faszination auf Autoren und Rezipienten aus. Dabei f?llt auf, da die Sichtweisen auf die Figur der Medea und damit die Themen, die in den Stoff hineingearbeitet werden, durchaus unterschiedlich, teilweise sogar widerspr?chlich sind. Die vorliegende Arbeit versucht, ausgehend vom Urmythos, soweit dieser sich als rekonstruierbar erweist, die Entwicklung dieser Themen und Sichtweisen bis in die Gegenwart an einigen exemplarisch erscheinenden Beispielen aufzuzeigen. Hierbei wird eine Auswahl getroffen, die zum einen der rezeptionshistorischen Bedeutsamkeit geschuldet ist. Es scheint eing?ngig, wenn beispielsweise die Behandlung des Stoffes durch Seneca der Arbeit des Franzosen de La P?ruse von 1556 vorgezogen wird. Zum andern aber versucht die Auswahl der Texte eine bestimmte Tendenz in der Bearbeitung aufzuzeigen, n?mlich die Entfernung vom Urmythos in der antiken, die Wiederann?herung an ihn in der modernen Literatur, die mit der gr? tm?glichen Umwertung der Medeafigur einhergeht. Im Zusammenhang mit dieser Betrachtung wird die Frage zu er?rtern sein, inwieweit die Ver?nderung, die Euripides vorgenommen hat, den Stoff erweitert und seine Problematik versch?rft, bzw. inwieweit sie ihm einen Aspekt von Tiefe nimmt, ihn verflacht und damit verharmlost. Nat?rlich sind alle Bearbeitungen des Stoffes ein Spiegel der Zeit, in der sie entstanden. Aber es wird an einigen Stellen notwendig sein, gerade dieser Lesart als einem allzu oberfl?chlichen Erkl?rungsmodell entgegenzutreten. Stattdessen beflei igt sich die vorliegende Arbeit einer vorwiegend werkimmanenten Betrachtungsweise, die schon allein wegen ihres Inhalts angemessen erscheint.
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