In dieser Studie wird Voltaire, ein literarisierender "philosophe", wie Diderot, d'Alembert u.A., aus der Begrifflichkeit seiner Zeit verstehbar gemacht. Einer Zeit, in der man einerseits Handb cher der Mineralogie mit dem Titel "Philosophia Lapidarum" versah, und andererseits jede Form von Philosophie mit Spekulation gleichsetzte. Dabei werden Vorgangsweisen und Probleme des narrativen Philosophierens dargestellt und auf das Werk Voltaires - insbesondere auf seine "contes philosophiques" - bezogen. Die Studie rekonstruiert die Entstehungs-bedingungen, die spezifischen Eigenarten und die intellektuellen und existentiellen Implikationen der Selbstdefinition als "philosophe". Dabei wird gezeigt, dass Voltaire keineswegs ein Einzelfall war, sondern dass sein Habitus f r jenen breiten Strom der franz sischen Fr haufkl rung charakteristisch war, der schlie lich das Monumentalwerk der "Encyclop die" hervorbrachte. Sie wird im Kontext eines beschriebenen und analysierten "franz sischen Sonderweges" der Geistesgeschichte gesehen, im Zusammenhang mit einem "Strukturwandel der ffentlichkeit", in dem ein anderes Publikum die Regeln des literarischen Marktes bestimmte als in Deutschland.
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