Versteht man "Vermessung" in seinen diversen Facetten, so meint sie nicht nur die geod tische Erschlie ung des physischen Raumes, sondern vor allem die verschiedenen Formen von politischer, wirtschaftlicher, sozialer und auch mentaler Aneignung von R umen. Die Erkenntnis, dass auch der Raum eine kulturelle Gr e bzw. ein kulturelles Paradigma darstellt, hat sich in den letzten Jahren verst rkt in den Kultur- und Geisteswissenschaften durchgesetzt. Dem gegen ber hat der Begriff der "Oikumene" in der j ngeren Forschung so gut wie gar keine Aufmerksamkeit gefunden.
Mit diesem Ausgangspunkt f r eine internationale Tagung im Oktober 2010 in Berlin stehen nun im Mittelpunkt des inhaltlich erweiterten Tagunsgbandes Fragen nach der Gestalt und Gr e der griechisch-r mischen Oikumene, ihren Grenzen und ihrer Binnenstrukturierung. Ausgehend von der Analyse unterschiedlicher literarischer Genres tragen die Beitr ge zum einen das stark fragmentierte und fragmentarische Wissen zusammen, zum anderen rekonstruieren und analysieren sie die verschiedenen Kontexte, in denen dieses Wissen generiert und gespeichert wurde.