1938 erschien Gertrud Kolmars (1894-1943?) Letztver ffentlichung zu Lebzeiten Die Frau und die Tiere. Kurz nach der Publikation dieser Gedichtsammlung fiel das Buch der j dischen Dichterin den Novemberpogromen zum Opfer. Das steigende Interesse an der Lyrikerin hat bisher nicht zuletzt auch wegen der unvollst ndigen Edition ihres Werkes vor allem die historischen Dimensionen ihres Schreibens zutage gef rdert. Die Interpretationen in der vorliegenden Studie sind allein dem Gedichtband Die Frau und die Tiere gewidmet und befassen sich mit der literarischen Verortung von Kolmars Gedichten ungeachtet biographischer Belange. Der hier eingeschlagene poetologische Weg verfolgt zudem die intertextuellen Bez ge in Kolmars Werk. Die zum Buchstaben gewordenen Spuren dieser Einfl sse lassen sich am eindeutigsten in den theoretischen Texten des 18. Jahrhunderts, in der deutschen Romantik und der Freudschen Psychoanalyse sowie im franz sischen Symbolismus anzeigen.