Von 1397 bis 1800 existierte in Basel keine judische Gemeinde, weshalb das fruhneuzeitliche Basel gelegentlich als eine Stadt ohne Juden bezeichnet wird. Dieses Buch geht der Frage nach, wie zutreffend diese Bezeichnung ist, und untersucht die unterschiedlichen Formen, in denen Judisches im fruhneuzeitlichen Basel jenseits der physischen Prasenz einer judischen Gemeinde sichtbar wurde. Es legt eine Dialektik von Prasenz und Absenz frei, der eine ambivalente Wechselwirkung zwischen Sichtbar- und Unsichtbarmachung des Judischen zugrunde liegt und die seit jeher den historischen Zugriff auf das Judentum dominiert. Das fruhneuzeitliche Basel ist eine ideale Ausgangslage, um sich kritisch mit dem konzeptionellen Zugriff der historischen Forschung auf die Geschichte der Judinnen und Juden auseinanderzusetzen.
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