Der Band thematisiert die sprachliche und allgemein semiotische Dimension von Vigilanz, verstanden als Setzung von Wachsamkeitspflichten im Individuum und Koppelung zwischen individueller Aufmerksamkeit mit kulturell vermittelten, berindividuellen Zielsetzungen einerseits, mit konkreten Handlungs- und Kommunikationsoptionen andererseits. Den Ausgangspunkt bildet dabei die berlegung, dass Zeichensysteme, indem sie soziale Funktionen aus ben, eine entscheidende Rolle in Prozessen und Kulturen der Vigilanz spielen. Wie die Beitr ge des vorliegenden Bandes zeigen, k nnen Sprachen der Wachsamkeit die Relationen zwischen den Akteuren ver ndern, normative Funktionen und regulative Effekte haben, der Markierung von Gefahren sowie der Orientierung von Aufmerksamkeit dienen, aber auch deren Intensit t skalieren. Hier erweist sich, dass Sprachen der Wachsamkeit nicht nur Sprachen im linguistischen Sinne bezeichnen, sondern auch Symbolsprachen, Ton-, Bild-, und K rpersprachen, narrative Muster, Rhetoriken und Mythologien bis hin zur Gestik, Mimik und deren Kombinationen, Erprobungen und Erweiterungen etwa in Film und Theater. Dabei k nnen diese vielf ltigen Zeichensysteme sowohl Gegenstand von Wachsamkeit sein als auch als Instrument von Wachsamkeit fungieren und schlie lich selbst zum Reflexionsmedium von Wachsamkeit werden. Der Band versammelt Betr ge aus den Literatur-, Rechts-, Geschichts- und Theaterwissenschaften sowie aus der Theologie und Theologiegeschichte, in denen Ph nomene der Sprachen der Wachsamkeit in unterschiedlichen R umen, Epochen und Diskursen auf innovative Weise untersucht werden.