Die umfangreiche berlieferung der nordischen Manuskriptrunen ist bis heute nicht erschlossen. Sie erstreckt sich ber einen Zeitraum von mehr als 1000 Jahren und zeigt unterschiedliche Sondertraditionen. Sie erweitert damit unsere Kenntnisse des Anwendungsspektrums von Runen im Mittelalter und der Fr hneuzeit um neue Facetten. Manuskriptrunen begegnen vor allem im Kontext von Schriften und Geheimschriften, aber auch in Verbindung mit Dichtung und kenningartigen Umschreibungen von Runennamen; zudem wurden sie in unterschiedlichen Zusammenh ngen als Geheimschrift sowie in Namenr tseln und Schreibersignaturen verwendet. Dabei zeigt sich deutlich eine Wechselwirkung zwischen der gelehrten Besch ftigung mit Runen seit dem 16. Jh. und dem Interesse der Laien f r diese Schrift, das auf Island bis zum 20. Jh. anhielt.
Mit der vorliegenden Edition wird Neuland betreten. Eintr ge aus knapp 300 Handschriften werden insbesondere unter graphematischen Gesichtspunkten erschlossen und von einem ausf hrlichen Kommentar begleitet.
Die Arbeit richtet sich zwar in erster Linie an Runologen, ist dar ber hinaus aber auch f r ein kulturgeschichtlich interessiertes Fachpublikum relevant.