Die Vorstellung der "Vindikationsersatzfunktion" der Leistungskondiktion ist weit verbreitet. Kaum beleuchtet sind indes die Interdependenzen der Leistungskondiktion und der sonstigen Ruckabwicklungsmechanismen des BGB zu Verkehrsschutzmechanismen wie dem verfugungsrechtlichen Vollzugserfordernis, dem Abstraktionsprinzip und dem dinglichen Vertrag. Der alte Streit um die bereicherungsrechtliche Einheits- und Trennungslehre schwelt auch aus diesem Grund bis heute. Philipp Schluter macht die Leitfrage nach dem substanzrechtlichen Geltungsgrund der Ruckabwicklungsmechanismen zum Ausgangspunkt seiner Uberlegungen und zeigt, dass dieser in einer Rechtsordnung, die Schuld- und Sachenrecht in einem derartigen Masse wie die deutsche unterscheidet, im Auseinanderfallen von schuldrechtlicher (relativer) Bindung und sachenrechtlicher (absoluter) Geltung liegt. Problemfelder wie der Nichtigkeitsbegriff des BGB, das Rucktrittsfolgenrecht und der Verbraucherwiderruf konnen mithilfe dieses Befundes neu erfasst werden. Im Ubrigen erscheinen die neuralgischen bereicherungsrechtlichen "Dreiecksfalle" und das Problem der "Saldotheorie" in einem neuen Licht.
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