Die durch den Altersstrukturwandel ausgel ste Transformation in eine ltere und zunehmend pflegebed rftige Gesellschaft l sst den Bedarf an pflegerischer Versorgung in den wohlhabenderen Regionen der Erde ansteigen. Diese erzwingt absehbar gesellschaftliche Entscheidungen, welche den Umgang mit Pflegebed rftigkeit langfristig bestimmen werden. Die vorliegende Studie er ffnet eine soziologische Perspektive auf die Pflege unter Anwendung von Luhmanns Systemtheorie. Die Kategorisierung der Pflege als ein soziales Funktionssystem begr ndet sich zun chst ber die Aufdeckung ihrer spezifizierten Unterscheidung (Codierung), die aus historischen Entwicklungen, Semantiken und weiteren sozialen Strukturen hervorgeht. Zudem wird die Annahme eines ausdifferenzierten Systems durch eine Abgrenzung zu den Systemen Religion, Krankenbehandlung, Gesundheit und Familie fundiert. Diese Aspekte m nden in eine Funktionsbestimmung des Pflegesystems, welche der Kl rung zentraler Fragen der Pflegewissenschaft dient: 'Was ist Pflege' und 'Was steckt dahinter'? Die durch Abstraktion gewonnene vereinigende Darstellung der beobachteten Ph nomene pflegerischer Kommunikation soll dazu beitragen, den Forschungsgegenstand der Pflegewissenschaft zu bestimmen. Erst dann kann die Pflegewissenschaft erwarten, dass ihre Beitr ge ber den Umgang mit Pflegebed rftigkeit Anschlussf higkeit herstellen und an der gesellschaftliche Entscheidungsbildung mitwirken.