Als im Jahre 1983 namhafte Naturwissenschaftler in aller Welt aus Anla des 100. Geburtstages Leben und Werk Otto Warburgs w r- digten, wurde noch einmal das Bild eines Mannes lebendig, der ber sechs Jahrzehnte gleicherma en als Zeilphysiologe, Bioche- miker, Photobiologe und Mediziner Wissenschaftsgeschichte ge- schrieben hatte. Es wird wohl kaum einen zweiten Biowissenschaftler unseres Jahrhunderts geben, der so mit Superlativen bedacht, zugleich so euphorisch gefeiert und distanziert betrachtet wurde. Die einen huldigten ihm als einem "der begabtesten und hoffnungsvollsten j ngeren Physiologen Deutschlands" (Albert Einstein, 1918), als "Meister der Zellchemie" (Dean Burk, 1953) und "K nstler der Zellphysiologie" (Josef Hausen, 1955), als einem der "gro en Wegbereiter der modernen Physiologie und Biochemie" (Kurt Mothes, 1956) oder "gro en Pioniere der Biologie" (Hans Krebs, 1979). Sie feierten einen "Strategen der Wissenschaft" (Lothar Jae- nicke, 1980) und "K nig der Biochemiker" (Ernst Jokl, 1983), sa- hen in ihm "den Pasteur unseres Jahrhunderts" (Theodor B cher, 1983) und eine "singul re Erscheinung unter den gro en Natur- wissenschaftlern dieses Jahrhunderts, . . . etwa einem Galilei oder einem Leibniz oder einem Faraday vergleichbar" (Manfred von Ardenne, 1986). Seine Arbeiten wurden als "Manifeste" der Stoff- wechselforschung (Hermann Kalckar, 1976), "Kunstwerke" (Karl Lohmann, 1977) und "Glanzpunkte in der Entwicklung der biolo- gischen Wissenschaften" (Eberhard Hofmann, 1985), sein Institut als "Palast der Zellphysiologie" (Dean Burk, 1953) und "Akropolis der Naturwissenschaften" (Spandauer Volksblatt, 1962) betrach- tet.
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