Die "Mirabilia" nehmen unter den kleineren Traktaten des Corpus Aristotelicum, die durchweg nicht Aristoteles zum Verfasser haben, sondern aus dem Bereich seiner Schule stammen, eine Sonderstellung ein. Die Schrift geh?rt zu Gattung der Paradoxographie, die als selbst?ndige Literaturform durch Kallichamos in Alexandrien begr?ndet wurde, und l?sst sich am besten als eine Art Konkurrenzunternehmen zu den alexandrinischen Bestrebungen verstehen. Sie besteht aus 178 einzelnen Abschnitten, die sich einigerma en sicher auf bestimmte Autoren zur?ckf?hren lassen. Deutlich sind Exzerpte der zoologischen und mineralogischen Schriften des Theophrast auszumachen; dar?ber hinaus finden sich Spuren geographischer und ethnologischer ?berlegungen des Timaios, Theopomp und Lykos von Rhegium. Die Schrift "De Audibilibus" behandelt den Spezialbereich der physikalisch- mechanischen Akustik. Einzige Quelle f?r diese Abhandlung ist Porphyrios, der sie unter dem Namen des Aristoteles zitiert. Entgegen dieser Zuweisung geben wesentliche Partien die Lehre des Straton von Lampsakos wieder. Im einzelnen er?rtert die Schrift Fragen der menschlichen und instrumentalen Stimmbildung, ihre Abh?ngigkeit von der Beschaffenheit der zugrunde liegenden Organe und Instrumente, das Ph?nomen der Deutlichkeit sowie eine gr? ere Anzahl von Klangfarben der menschlichen Stimme.
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