Dem 'Barbarischen' sowie damit verbunden der 'Rasse' kommt zweifellos die Stellung von Grundbegriffen in Friedrich Nietzsches Denken zu, auf die er immer wieder zur ckgreift. Seine Texte zeigen allerdings, dass diese Begriffe von schwankender Bedeutung und somit deutlich vielschichtiger sind, als es auf den ersten Blick scheinen mag: berwiegt in den fr hen und mittleren Werken etwa noch ein vergleichsweise konventionelles Konzept des 'Barbarischen', dem zufolge 'Barbarei' als Gegensatz der Zivilisation bestimmt wird und einen Mangel an kultureller, intellektueller sowie sthetischer Bildung bedeutet, so erf hrt das pejorative Konzept des 'Barbarischen' in Nietzsches sp ten Werken eine deutliche Kritik: Enth llt wird dessen Geburt aus dem Geist einer 'Sklavenmoral', die die (kultur)sch pferische Kraft einer 'Herrenmoral' als gewaltt tige 'Barbarbei' zu delegitimieren sucht. hnliche Verschiebungen und Verwerfungen lassen sich f r Nietzsches Rede von der 'Rasse' beschreiben. Diesen spannungsreichen Konzeptualisierungen, die sich vereindeutigenden und/oder vereinnahmenden Rezeptionen entziehen, gehen die Beitr ge des vorliegenden Bandes nach und bieten damit Orientierung auf einem bislang noch unterforschtem Feld.
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