Die zentrale These des Buches lautet, dass nicht Natur, Unf lle, Gewalt, Katastrophen, Macht usw., sondern Wissen mehr denn je die Grundlage und Richtschnur menschlichen Handelns in allen Bereichen unserer Gesellschaft ist. Diese Untersuchung ber Wissensgesellschaften ist daher als Antwort auf die grundlegende Beobachtung geschrieben, dass die moderne Wissenschaft keineswegs nur, wie heute noch oft angenommen wird, der Schl ssel und Zugang zu den Geheimnissen der Natur und des menschlichen Verhaltens ist, sondern vor allem das Werden einer Welt: Wissen als Motor und nicht nur als Kamera. Diese beispiellose Bedeutung des wissenschaftlichen Wissens bedeutet jedoch nicht, dass es ihm gelingen wird, traditionelle Lebensweisen und Einstellungen einfach zu berrollen, wie immer wieder erhofft oder ernsthaft bef rchtet. Gleichzeitig sind Wissensgesellschaften keine soziale Formation im Stillstand. Die Dynamik des Wirtschaftssystems von Wissensgesellschaften, die Hand in Hand mit der Verrechtlichung von Wissen als der wichtigsten Ressource von Wissensgesellschaften geht, f hrt unmittelbar zur Transformation der Wissensgesellschaft in einen Wissenskapitalismus.
"Nico Stehrs Moderne Wissensgesellschaften verstehen ist die Art von Buch ber die Wissenssoziologie, die Max Weber h tte schreiben k nnen, wenn er noch hundert Jahre gelebt h tte. Stehr spiegelt und aktualisiert Webers F higkeit, die relevante Literatur in den Bereichen Recht, Politik und Wirtschaft - sowie Soziologie - zusammenzuf hren, um ein bergeordnetes sozialwissenschaftliches Verst ndnis der Natur des Wissens zu erreichen. Sowohl Theoretiker als auch politische Entscheidungstr ger werden hier viel Stoff zum Nachdenken finden, da Stehr seine gr eren und abstrakteren Behauptungen geschickt mit pointierten Illustrationen aus Berichten ber aktuelle Ereignisse durchsetzt." Steve Fuller, Auguste Comte Lehrstuhl f r soziale Erkenntnistheorie, Universit t Warwick, UK
"In seinem neuen Buch geht der bekannte Soziologe Nico Stehr auf der Grundlage jahrzehntelanger Forschung der These nach, dass wir in einer Wissensgesellschaft leben. Eine der vielen interessanten Fragen, die er er rtert, ist, ob die Wissensgesellschaft sich in einen Wissenskapitalismus verwandeln wird und was das bedeutet." Richard Swedberg, Professor em. Cornell Universit t, USA"Die enormen Ver nderungen der Wissensproduktion und -verbreitung im letzten halben Jahrhundert, die extreme Komplexit t und die Gefahren der sozialen und biophysikalischen Probleme, die sich aus ihrer Anwendung ergeben haben, und die daraus resultierende Notwendigkeit, gro e politische Ver nderungen zu planen, machen dies zu einem besonders wichtigen Zeitpunkt, um das Verh ltnis von Wissen und Gesellschaft neu zu berdenken. Nico Stehrs pr gnante und doch umfassende Analyse der modernen Wissensgesellschaften im intellektuellen, sozio-historischen und politisch- konomischen Kontext bietet eine pr gnante, ganzheitliche Darstellung der wichtigsten Fragen, um die es geht. Sein Buch Gesellschaft und Wissen verstehen wird einem breiten Spektrum von Lesern, die sich f r die grundlegenden Ver nderungen des gesellschaftlichen Wissens interessieren, die sich auf unser Leben und unsere Welt auswirken, zug nglich sein und zum kritischen Nachdenken anregen." Robert J. Antonio, Chancellor's Club Teaching Professor, Universit t von Kansas, USA
"Nico Stehrs neues Buch er rtert die grundlegende Frage nach dem Verh ltnis von Wissen und Kapitalismus. Diese Frage wird eingehend er rtert. Stehr geht auf eine Vielzahl damit verbundener Themen ein, wie z.B. das Wesen der postindustriellen Gesellschaften und des Sp tkapitalismus; Wissen als soziales Verh ltnis, als Ware und als Produktivkraft; der Schutz von Wissen durch Patente und andere rechtliche Schutzinstrumente. Stehr geht dann auf die Anstrengungen ein, die unternommen wurden, um zus tzliches oder inkrementelles Wissen national und/oder international zu kontrollieren, da das Wachstum des Wissens und seine zunehmende gesellschaftliche Verbreitung paradoxerweise gr ere Unsicherheit und Kontingenz erzeugen. Ein wesentlicher Teil einer Politik des Wissens wird sich daher mit den Folgen der gesellschaftlichen Verteilung von Wissen besch ftigen m ssen. Dies ist ein bahnbrechendes Werk, das einen wichtigen Beitrag zur Diskussion und Bewertung des kapitalistischen Wissens leistet." Sandro Segre, Professor f r Soziologie, Universit t von Genua, Italien