Die vorliegende Studie bietet eine historisch-kritische Untersuchung zum Prophetenbuch Micha. Ihr Verfasser nimmt eine Neubestimmung des Textbestandes vor, der sich auf den historischen Propheten zur ckf hren l sst. W hrend die Forschung seit Bernhard Stade (1881) die Kapitel Mi 1-3 f r weitgehend urspr nglich erachtet, erhebt der Verfasser ein Gedicht ber das Unheil der Schefela in Mi 1 als Nukleus des Prophetenbuches und als Ausgangspunkt der Traditionsbildung. In sechs Stadtspr chen, die das Gedicht enth lt, klagt ihr Urheber ber den Niedergang der jud ischen Schefela im Umfeld Lachischs und Moreschet Gats. Als sozialkritischer Gerichtsprophet, der Jerusalem auf der Textebene von Mi 1-3 den Untergang ank ndigt, erscheint Micha als eine literarische Figur. In ihr sieht der Verfasser markante Z ge anderer Prophetenb cher wie Amos und Hosea, Jesaja und Jeremia verdichtet. "Michas R tsel" pr sentiert eine neue Sicht auf die Entstehungsgeschichte des Prophetenbuches und beleuchtet die Wandlungsprozesse des Prophetenprofils Micha im Verlauf der Fortschreibungsgeschichte.