Matronymika, also Benennungen nach der Mutter statt nach dem Vater einschlie lich daraus entstandener Familiennamen, sind, gemessen am europ ischen Durchschnitt, berraschenderweise gerade im jiddischen Sprachbereich ungew hnlich h ufig, obwohl die traditionelle j dische Kultur und manchmal speziell das osteurop ische Judentum als patriarchalisch par excellence gelten. Die vorliegende Arbeit verfolgt die r umlich-zeitliche Entfaltung der Matronymika von biblischen Zeiten bis heute, insbesondere auch durch die jiddische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Sodann unternimmt sie es, die faszinierende Komplementarit t der sozialgeschichtlichen (hier familienstrukturellen) und der mentalit tsgeschichtlichen (hier religi sen) Ursachen aufzudecken.