Die Relation zwischen schrifttragendem Artefakt und dessen materieller Natur sowie dem meist herrschaftsdiskursiven Inhalt der verschrifteten Texte hat bislang kaum im Fokus der altorientalischen Forschung gestanden. Der Band m chte hierzu rezente kulturwissenschaftliche Forschungsans tze zur Relevanz der Materialit t und Pr senz des Geschriebenen unter Ber cksichtigung sozial-ontologischer Gesichtspunkte vorstellen und dadurch den Forschungsraum des alten Vorderasiens vom 4. Jtsd. v. Chr. bis zum 2. Jtsd. v. Chr. in seiner ganzen materiellen Bandbreite pr sentieren. Untersucht werden Artefakte wie Tontafeln, Weihplatten, Stelen, Schalen, Siegel, Kegel, N gel, Statuen, Vasen, Perlen usw. Gefragt wird dabei nach dem besonderen Zusammenwirken von Text, Schriftmedium und Stofflichkeit innerhalb eines damit assoziierten Umfelds. Wie ver ndern etwa gew hltes Material und Verwendungszweck eines Artefakts dessen Rezeption und Wahrnehmung und welche m glichen Hinweise auf den Grad der Lesef higkeit in der Bev lkerung lassen sich daraus entnehmen.