Die verschiedenen Entstehungsphasen dieser Arbeit wurden kontinuierlich von einer Vi- zahl organisationsbezogener Krisen begleitet, die sich ?ffentlich vor allem in der mehr oder weniger skandalisierenden tagesaktuellen Medienberichterstattung niederschlugen und die betroffenen Unternehmen, Verb?nde, Parteien oder Nichtregierungsorganisationen in erhebliche Schwierigkeiten brachten. Der dabei entstehende Reputationsschaden kann sich nachhaltig auf den Handlungsspielraum bzw. die Zielerreichung von Organisationen a- wirken. So musste der Spielwarenhersteller Mattel im Sommer 2007 mehrfach toxisches Spielzeug vom Markt nehmen (Fr?hlingsdorf/Pfister 2007) und leitete zugleich eine I- gekrise des Spielzeugexportlandes China ein. Das Kinderhilfswerk UNICEF musste sich im Januar 2008 Vorw?rfen der Veruntreuung von Spendengeldern stellen, woraufhin eine Reihe von prominenten Unterst?tzern und Spendern ihr Engagement in der Organisation aufgaben (Waldermann 2008). Lidl gab die systematische Bespitzelung seiner Mitarbeiter im M?rz desselben Jahres zu (Grill/Arnsperger 2008), gefolgt von der Telekom und an- ren Unternehmen. Seit dem Jahr 2008 bis einschlie?lich 2010 musste eine deutsche Bank nach der anderen einr?umen, mit ,faulen' Wertpapieren (Subprime-Kredite) gehandelt und so eine weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise mitverschuldet zu haben. Selbst religi?se Institutionen blieben nicht verschont. Im Februar 2010 musste Margot K??mann, Ratsv- sitzende des Verbandes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), zur?cktreten, da sie der Trunkenheit am Steuer ?berf?hrt wurde. Im darauffolgenden Monat wurde die Katholische Kirche mit F?llen des Kindesmissbrauchs konfrontiert, die sich in ersch- ckendem Ausma? ?ber das gesamte Bundesgebiet erstreckten.
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