Jakob Balde (1604-1664) ist einer der bedeutendsten neulateinischen Dichter. W hrend sein lyrisches Werk der fr heren und mittleren Periode gut erforscht wurde, ist sein satirisches Werk der sp ten Periode nahezu vollst ndig vernachl ssigt worden. Die Schrift Solatium Podagricorum (Trost der Gichtkranken) wird hier zum ersten Mal in deutscher bersetzung und mit einem ausf hrlichen Kommentar sowie einer Einf hrung zug nglich gemacht. Das reichausgepr gte Genus der Paradoxenkomien der neulateinischen Dichter geht auf das Lob der Torheit zur ck, das Erasmus von Rotterdam 1509 gedichtet hat. W hrend Willibald Pirckheimer 1525 als erster ein Lob des Podagra schuf, bedeutet Baldes Solatium zugleich den H hepunkt und das Ende der literarischen Podagra-Elogien. Balde f hrt den an dieser Krankheit der Reichen Leidenden die gl cklichen Umst nde, aus denen sie entsteht, und die Vorteile, die sie mit sich bringt, in ebenso scherzhaft-unterhaltender wie zum Nachdenken anregender Weise vor Augen. Die 43 in Prosa verfassten Kapitel des ersten und die 89 Gedichte des zweiten Buches geben einen reichen Einblick in die Kultur und Bildung der gehobenen Schicht des 17. Jahrhunderts. Die Schrift ist f r Literaturwissenschaftler, Historiker und Medizinhistoriker von Interesse.