1. Das Problem Das Verh ltnis von Individuum und Gesellschaft hat sich in den nationalen Kontexten schon immer besonderer, je spezifischer Beachtung erfreut. Die we- steurop ischen Gesellschaften haben sich nach dem 2. Weltkrieg in unter- schiedlicher politischer Auspr gung zu werte- und interessenpluralen demo- kratischen Gemeinwesen weiterentwickelt. Zun chst im schulischen, in zu- nehmendem Ma e aber auch im au erschulischen Bildungsbereich sind Konzeptionen sozialer und politischer Erziehung oder Bildung entstanden, die den "m ndigen Staatsb rger" zum Ziel erkl rten, der, von einem selbst ndig definierten und reflektierten Standpunkt ausgehend, in demokratischer Tole- ranz zu anderen, entgegenstehenden Positionen, seine Rechte vertreten und seine Pflichten erf llen kann. In den letzten Jahrzehnten ist die Palette der gesellschaftlichen Probleme um ein weiteres bereichert worden: Die Entwicklung zur wachsenden konomi- schen und politischen Internationalit t und die massenhaften Wanderungsbe- wegungen lassen die Fragen politischer, sozialer und personaler Handlungs- spielr ume in einem neuen Licht erscheinen: Es ist seit langem ins Bewu tsein gekommen, da die internationalen Struk- turen der Zusammenarbeit eines Unterbaus der Akzeptanz und lebendigen Ausf llung durch die betroffenen Massen bed rfen. Die "Maastricht-Diskus- sion" ist nur der j ngste Aufweis dieser Problematisierung, die schon vorher die Erkenntnisse hervorbrachte, da die Entwicklungskonzepte "f r" die Dritte Welt ohne eine bislang vernachl ssigte sozio-kulturelle Dimension der B rgerbeteiligung relativ wirkungslos bleiben oder da nach einem bislang vorwiegend konomischen Entwicklungsweg der Europ ischen Gemeinschaft die "Gemeinschaft der B rger" unerl liche Basis f r weitere politische Ent- wicklungen sein m sse. Diesen Erkenntnissen ist in unterschiedlicher Weise Rechnung getragen worden und sind wichtige Programme des internationalen Austausches, besonders in Europa, gewidmet.
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