In diesem Buch geht es um auff?llige Ver?nderungen der westlichen Umgangsformen im 20. Jahrhundert: Die Menschen gehen lockerer miteinander um und sprechen entspannter ?ber ihre Gef?hle. Was Ende des vorigen Jahrhunderts noch verboten war, ist jetzt oft erlaubt. Dieses Buch beschreibt, wie in den aufeinanderfolgenden Generationen immer mehr Gef?hls- und Verhaltensformen akzeptabel wurden, und fa t diese Ver?nderungen als einen Proze der Informalisierung auf. Viele Gef?hle und Verhaltensweisen, die in fr?heren Jahrhunderten nach und nach durch eine immer straffere Zwangsjacke aus Vorschriften und Etikette blockiert worden waren, wurden im Laufe dieses Jahrhunderts aus ihren dr?ckenden Fesseln erl?st. Die Frage, wie die Ver?nderungen in den Umgangsformen und der Gef?hlsregulierung im 20. Jahrhundert dargestellt, interpretiert und erkl?rt werden k?nnen, ist im Grunde dieselbe, wie sie Norbert Elias in seinem "?ber den Proze der Zivilisation" im Hinblick auf entsprechende Ver?nderungen in Westeuropa zwischen dem 15. und dem 19. Jahrhundert gestellt hat. Die Erkl?rung f?r die tiefgreifenden Ver?nderungen im 20. Jahrhundert baut deshalb durchaus auf der Zivilisationstheorie von Norbert Elias auf, f?hrt aber zugleich zu einer kritischen Er?rterung dieser Theorie.
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