Seit einiger Zeit werden Karten als hybride Ordnung von Wissen in den Kontext der bildlichen wie auch schriftlichen berlieferung ihrer Zeit gestellt und als Visualisierung, Konstitution und Aneignung von Raum erschlossen. Zugleich ist die Frage nach der politischen Bedeutung kartographischer Darstellungen in den Vordergrund ger ckt. Damit werden nicht nur die Produktionsbedingungen von Karten in den Blick genommen, sondern auch ihre Rolle bei der Inszenierung von Machthabern sowie die vielf ltigen Formen, in denen politische Anspr che und Vorstellungen auf der Kartenoberfl che verortet werden. Der Band befasst sich erstmals systematischer und in interdisziplin rer Perspektive mit kartographischen Konzeptionen der Raumherrschaft Habsburgs im 16. und 17. Jahrhundert. Er gilt also einer Zeit, die durch den beeindruckenden, allerdings immer wieder in Frage gestellten Herrschaftsausbau der Habsburger und gleichzeitig durch eine Suche nach ad quaten Formen seiner Kartierung charakterisiert ist. Im Zentrum steht, wie die Karten dieser Zeit angelegt sind, um dem Ausma und der Qualit t habsburgischer Herrschaft Ausdruck zu verleihen.