Als der s?chsische Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz im 17. Jahrhundert dem deutschen Kaiser in Wien und dem Herzog von Hannover den hohen Wert statistischer Erhebungen f?r eine moderne Staatsf?hrung und Verwaltung nahe zu bringen versuchte, gab es noch kein Amt f?r Statistik und keine Datenerhebungen. "Politische Arithmetik" nannte man diesen damals aufkommenden Zweig der angewandten Mathematik. Leibniz' Anliegen war es, gesunde Staatsfinanzen und Wohlstand f?r das gesamte Volk durch F?rderung von Handel, Land- und Forstwirtschaft, Gewerbe und Handwerk herbeizuf?hren - ein hochaktuelles Anliegen. Leibniz hatte f?r seine juristisch-mathematischen Berechnungen so gut wie keine Vorbilder. Statistisches Material zu Absterbeordnungen, Lebensdauer und dergleichen gab es nur in ersten Ans?tzen. Daher musste er mit vereinfachenden mathematischen Modellen arbeiten, um das Risiko der Dauer von Rentenzahlungen berechenbar zu machen. Dennoch schuf er, wie so oft, Bahnbrechendes auch auf diesem Gebiet. Seine 50 wichtigsten Studien auf dem Gebiet der Versicherungs- und Finanzmathematik sowie zur Investitionstheorie werden in diesem Band zum ersten Mal (in lateinischer bzw. franz?sischer Originalsprache und deutscher ?bersetzung im Paralleldruck) ver?ffentlicht und mit Kommentaren von Eberhard Knobloch, Ivo Schneider, Edgar Neuburger, Walter Karten und Klaus Luig begleitet.
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