Franz Brentano (1838-1917) gilt als einer der einflussreichsten Philosophen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Dennoch sind die Philosophiehistoriker noch zu keinem endg ltigen Urteil ber seine Bedeutung gelangt. Der Grund hierf r ist vor allem darin zu suchen, dass Brentanos Werk bis heute nur unzureichend zug nglich ist, was vor allem daran liegt, dass der gr te Teil davon nur in handschriftlicher Form existiert: Nach seinem unvollendet gebliebenen Hauptwerk, der Psychologie vom empirischen Standpunkt, hat Brentano keine gr ere Arbeit mehr ver ffentlicht. Im ersten Teil analysiert Binder die Gr nde f r Brentanos zur ckhaltende Publikationst tigkeit, wobei einerseits der konfliktbehaftete biographische Hintergrund und die komplexe Pers nlichkeit des Philosophen, andererseits theoretische Probleme, eine psychologische Einheitswissenschaft zu formulieren, die ihn an der Fertigstellung seines Hauptwerks scheitern lie en, im Vordergrund stehen. Im zweiten Teil verfolgt der Autor die wechselhafte Geschichte von Brentanos philosophischem Nachlass, die ihrerseits die Rezeption seiner philosophischen Theorien stark behindert hat.
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