Die Rufe nach einer '?ffentlichen Soziologie' werden j?ngst lauter. Sollte die Soziologie sich f?r die Verbreitung ihres Wissens und die Zivilgesellschaft engagieren? Oder sind gerade Zur?ckhaltung und wissenschaftliche Autonomie von Nutzen f?r die Gesellschaft?
Die Arbeit von Richard A. Brand er?ffnet einerseits lebendige Einblicke in die Praxis ?ffentlicher Soziologie: Im November 2018 versammelten sich ?ber 100 Personen im Theaterhaus Jena beim sogenannten 'DialogForum'. Diese vermutlich erste gro e ?ffentliche Soziologieveranstaltung im deutschsprachigen Raum wurde vom Autor vorliegender Arbeit moderiert und mitorganisiert. Das Veranstaltungskonzept und die Erwartungen der Teilnehmenden werden hier rekonstruiert. Anderseits wird, etwa mit R?ckgriff auf Max Webers Wissenschaftslehre, Michael Burawoys Konzept der 'Public Sociology' kritisch unter die Lupe genommen.
Im Ergebnis scheint weniger die Rolle einer Soziologie als zivilgesellschaftliche Anw?ltin oder Aktivistin zu ?berzeugen, sondern die einer Orientierungsstifterin und Moderatorin, die Dialogr?ume schafft.