Eine Vielzahl von Neujahrsgeschenken, trennes, ist in den archivalisch berlieferten Rechnungsbest nden Burgunds, des franz sischen K nigshofes und anderer f rstlicher H fe Frankreichs der Zeit um 1400 notiert: Tafelgeschirr (Tafelschiffe, Pokale, Humpen, Kelche, Aquamanilen, Kr ge, Salzbeh lter, Sch sseln, N pfe, Schalen, einfache Platten, Tranchierplatten, Konfektschalen, Besteckteile wie eine einzelne Gabel und einige L ffel, aber keine Messer), Schmuck (Spangen, Ringe, Ketten, Kolliers), Edelsteine (Diamanten, Rubine und Balasrubine, vereinzelte Saphire und Smaragde) und Perlen, Heiligenbildnisse als Tafelbilder oder Goldschmiedearbeiten und -plastiken, Reliquiare, Kreuze, Kruzifixe, Tabernakel, Pax- beziehungsweise Ku tafeln, Hostien- und Weihwasserbeh lter, Rosenkr nze, Stoffe und Bekleidung, Accessoires wie Sch rpen, G rtel und Kopfbedeckungen, zudem S ttel, Jagdtaschen und -h rner, B rsen und kleine Taschen, Tintenf chen, Etuis und verschiedenste Beh ltnisse, Kerzenhalter und Spiegel, Spielbretter und spielzeug hnliche Gegenst nde, Vogelk fige, (wei e Wind-)Hunde, wei e Habichte, Affen, Maulesel, Pferde, aber auch zwei Mohren, B cher und Gedichte als Gl ckw nsche zum neuen Jahr, Exotika wie H rner des Einhorns oder der Verlobungsring Josephs und schlie lich auch schlicht Geld. Eine systematische Durchsicht nicht nur der einschl gigen archivalischen berlieferung - Zahlungsanweisungen, Quittungen, Rechnungsb cher, aber auch Inventare - zeigt, dass der festliche Austausch dieser Geschenke bei Hof zum neuen Jahr nicht nur quantitativ ein einzigartiges Ph nomen des ausgehenden 14. und des beginnenden 15. Jahrhunderts im franz sisch-burgundischen Raum war, sondern auch in kunst-, kultur- und v.a. sozialgeschichtlicher Hinsicht wesentliche Einblicke in die Ausgestaltung der Beziehungsnetze der zeitgen ssischen h fischen Gesellschaft Frankreichs w hrend der Regierungszeit Karls VI. erm glicht. Die Beobachtung des h fischen Geschenkverkehrs gestattet zudem einen Blick hinter die Kulissen. Der Gabentausch offenbart n mlich, dass es nachweislich Personen gab, die, selbst nicht f rstlichen Ranges, der Ehre f r Wert befunden worden sind, h fisch beschenkt zu werden, und damit in intensiven Nahverh ltnissen zu den jeweiligen F rsten standen: Favoriten, Protegierte und G nstlinge, Vertraute und Freunde. Ein Ergebnis der vorliegenden Untersuchung ist auch, diese Personen zu erkennen und zu benennen und damit einen weiteren Baustein f r die Erforschung von Beziehungen zwischen G nnern und Beg nstigten im sp ten Mittelalter zu liefern.
Related Subjects
History