Trotz einer verbreiteten Skepsis gegenüber der Wahrheit wird in vielen persönlichen und sozialen Lebensbereichen Wahrheit selbstverständlich vorausgesetzt. Ohne Wahrheit kann keine Freundschaft entstehen, keine Gesellschaft bestehen. Gewissen, Entscheidungsfreiheit, Menschenrechte, der Glaube an Gott, selbst der Zweifel, die Verständigung über Lebensziele und die Erfahrung von Glück sind ohne Wahrheit nicht möglich. Ein Mensch ist am Ende nicht fähig, die Wahrheit wirklich zurückzuweisen. Das gilt gerade auch im Blick auf die Toleranz, die Bereitschaft zur Duldung des Andersdenkenden. Das Buch ergründet und entfaltet die Einsicht, dass der Mensch gleichsam das Wahrheitswesen ist. Die Erkenntnis, wie sie sich bei Thomas von Aquin findet, dass Wahrheit auf der höchsten Ebene ihrer Abstraktion gedacht werden muss, dient den hier dargelegten Überlegungen als Verständnisschlüssel.