Der dreib ndige Mikrokosmos, 1856-1864 mit dem Untertitel Versuch einer Anthropologie erstmal erschienen, geh rte in der zweiten H lfte des 19. Jahrhunderts zu den meistgelesenen philosophischen Werken. Sein Verfasser, der Mediziner und Philosoph Rudolph Hermann Lotze (1817-1881), entwirft darin w hrend der Dekade des Materialismusstreits eine Position, die einerseits den Erkenntnissen der Naturwissenschaft oberste Priorit t einr umt, andererseits aber aufzeigt, dass die Konstanten der althergebrachten Metaphysik - die Seele, Gott, ein h herer Sinn- und Zweckzusammenhang - durch sie nicht hinf llig werden. Lotzes Bestreben nach grundlegender Analyse der Divergenzen zwischen den Bed rfnissen des Gem tes und den Ergebnissen menschlicher Wissenschaft f hrt dazu, dass er erstmalig die Leitfrage der modernen Philosophie des Geistes stellt: Wenn es empirisch ergr ndbare materielle Bedingungen sind, durch die subjektives Erleben berhaupt m glich wird, wie l sst sich dann das wechselseitige Verh ltnis dieser beiden Gr en sinnvoll bestimmen? Im Mikrokosmos findet sich hierzu eine Reihe von Argumenten, die die K rper-Geist-Debatten des 20. Jahrhunderts in wesentlichen Punkten antizipieren und mit denen sich auch heute noch deutlich machen l sst, wieso die Schlichtheit des naturalistischen Monismus schwerlich mit der Komplexit t des Leib-Seele-Problems in Einklang zu bringen ist.
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