ZUR ZWEITEN, ERWEITERTEN DEUTSCHEN AUSGABE Leopold. von Wiese war der erste, der die deutschen Soziologen mit der Sozio- metrie bekannt machte. Er schrieb im ersten Heft der K lner Zeitschrift fiir Sozio- logie1 in humorvoller Weise: "Wohl das letzte Buch, das mich aus den Vereinigten Staaten kurz vor Beginn des Krieges erreichte, war Doktor Morenos: Who Shall . . Survive? Es waren damals schon f nf oder sechs Jahre seit seinem Erscheinen verstrichen, aber eine Reihe von u eren Umst nden bewirkte, da ich es erst 1939 oder 1940 erhielt . . . T richterweise legte ich es weg, ohne auch nur den Untertitel beachtet zu haben. Der h tte mich sicher stutzig gemacht:, Eine neue Inangriffnahme des Problems der zwischenmenschlichen Beziehungen'. Das war ja ganz mein eigenes Thema Aber ich beachtete es nicht. Ein gl cklicher Zufall wollte es aber, da Morenos schon in der u eren Buchgestalt so ansehnliches Werk zu den Drucksachen geh rte, die dann bei mir im Keller den Krieg ber- standen. 1945 holte ich es aus den Tr mmern. Ein Jahr sp ter liefen die ersten ausl ndischen Zeitschriften und B cher nach langer Pause wieder ein. Darin begegnete mir mehrfach in Verbindung mit dem Namen Moreno die neue, in Amerika teils angewendete, teils kritisierte Methode der Soziometrik. " Er schrieb sp ter an einer anderen Stelle: "Abgesehen von der . speziellen sozialethischen Bedeutung der Soziometrik, die gerade durch ihr Streben nach Exaktheit nicht zur Bindung, sondern zur Befreiung der Menschen tendiert, gibt es ein entscheidendes allgemeihes Bed rfnis nach Messung sozialer Tat- sachen, das sowohl theoretisch wie praktisch in gleicher St rke besteht . . .
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