Die deutsch-j dische Symbiose wird hier als ein historischer Vorgang analysiert, der nur unter den besonderen Umst nden der Entstehung des Bildungsb rgertums und seiner Geschichte innerhalb der deutschen "Misere" m glich war. Ohne geschlossene Nation, ohne verbindende Hochsprache und gegen die Vormacht der franz sischen Kultur wurde ein Projekt "deutsche Nation" als geistige und ethische Zielvorstellung entworfen, in dem viele gebildete Juden hnlichkeiten zum eigenen Nationen-Bild erkennen konnten. Von Beginn an spalteten sich die Zielvorstellungen in deutsch-nationalistische und europ isch-internationalistische "Linien", die beide eine spezifische Attraktivit t f r Juden hatten. Das Bildungsb rgertum, von der politischen Mitverantwortung ausgeschlossen, definierte sich als politikfern und geistig; eine Auseinandersetzung mit den antij dischen Tendenzen lehnte es ab, weshalb Symbiose und Antijudaismus in Deutschland nebeneinander vorhanden sein konnten. Auf breites Material gest tzt wird die Geschichte der Symbiose verfolgt bis zu der M glichkeit ihres Endes. Diese ergab sich durch die Internationalisierung der modernen Kunst ab 1900 einerseits, und durch den wenig sp ter beginnenden Zionismus andererseits. In der Internationalisierung, die nach dem 1. Weltkrieg den Beitritt Deutschlands in die V lkergemeinschaft er ffnete, w ren die "deutsche" und die "j dische" Frage l sbar geworden, im Zionismus sollte die Symbiose wieder r ckg ngig gemacht werden. Der Nationalsozialismus beendete diese M glichkeiten in der Vernichtung des europ ischen Judentums.
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