Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 2,0, FernUniversit t Hagen (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Beim Betrachten des heutigen praktizierten Katholizismus erscheint das Wallfahrtswesen nicht selten wie ein aus der Zeit gefallenes, vormodernes Relikt. Umso mehr erstaunt es, dass sich eine Vielzahl altbekannter sogenannter Gnadenst tten einer immer noch lebendigen Beliebtheit erfreuen, gar mancherorts von einem Wiedererstarken der Wallfahrten gesprochen werden kann. Mag diese individuelle Entscheidungsfreiheit des Gl ubigen heute selbstverst ndlich erscheinen, so wurde dieses pers nliche Bed rfnis im Zeitalter der politischen sowie kirchlichen Aufkl rung einer starken Restriktion unterworfen. Jahrhundertelang gelebtem Brauchtum, basierend auf der Vorstellung des Eingebundenseins in die g ttliche Weltordnung mit all ihren Erkl rungstheorien, galten sp testens ab dem 18. Jahrhundert die Pr missen der Aufkl rung, insbesondere die des aufkeimenden Vernunftdiskurses, als normgebender und den Grundcharakter der vorherigen, weitl ufig akzeptierten Weltbilder ver ndernder Leitfaden. Fortan wurden weder Gott noch die Heiligen negiert oder gar "abgeschafft"; vielmehr zielte die von staatlicher, als auch von klerikaler Seite forcierte Volksaufkl rung darauf ab, das ausufernde Fr mmigkeitswesen in geordnete Bahnen zu lenken und auf diese Weise steuerbarer zu machen. In diesen Kontext f llt die Reduzierung von Feiertagen ebenso wie das schlichte Verbot mancher Bittg nge, welche in den Augen der politischen und geistlichen F hrer eher M igg nge darstellten. Solch drastische Einschnitte in die intimste Privatsph re des Einzelnen stie en auf breit angelegten Widerstand in der Bev lkerung. Galt es doch nicht zuletzt, ein mittlerweile fest installiertes Welterkl rungssystem zu verteidigen, welches nun unter dem f r die breite Masse noch unverst ndlichen Schlagwort der Vernunft einer P
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