Gegenstand dieser Arbeit ist die phonologische Entwicklung des Deutschen aus typologischer Perspektive. War das Althochdeutsche noch eindeutig dem typologischen Pol der Silbensprache zuzuordnen, so hat sich das heutige Deutsch zu einer ausgepr gten Wortsprache entwickelt, die die Silbe vernachl ssigt und stattdessen das Wort optimiert und exponiert. S mtliche phonologischen Ver nderungen, darunter auch die 2. Lautverschiebung oder der ahd. i-Umlaut lassen sich mithilfe dieses typologischen Modells ad quater als bisher darstellen und erfahren vor allem eine Neubewertung sowie eine bergreifende Erkl rung. Die Arbeit stellt zun chst das Konzept der Silben- bzw. Wortsprache vor, um anschlie end detailliert - nach den einzelnen Sprachperioden geordnet - auf den phonologisch-typologischen Wandel in der deutschen Sprachgeschichte einzugehen. Dabei wird deutlich, dass das Mittelhochdeutsche die wichtigste Umbruchphase darstellt, in der die Silbensprachlichkeit abgebaut und die Wortsprachlichkeit (langsam) aufgebaut wird (z.B. Zentralisierung der unbetonten Vokale, die Herausbildung des Silbenschnitts sowie extrasilbischer und ambisilbischer Konsonanten). Dieser Prozess dauert bis heute an.