Als Dirigent kritisierte Rene Leibowitz (1913-1972) in vielfaltiger Weise die aus seiner Sicht korrumpierte Interpretations- und Orchesterpraxis seiner Zeit. Eine Konstante stellte das Bemuhen dar, Beethovens sinfonischen Werken zu zeitgenossischen Interpretationen eigenen asthetischen Rechts zu verhelfen. Leibowitz zielte mittels einer "lecture radicale" auf ein Erschliessen des Werkcharakters in historischer Perspektive und nicht auf eine Rekonstruktion fruherer Auffuhrungsbedingungen. Auf Grundlage vorhandener Tonaufnahmen, eingerichteter Dirigierpartituren und nachgelassener Orchestermaterialien arbeitet Thomas Glaser Details der Beethoven-Deutungen von Leibowitz und dessen Versuche um 'werkgerechte' Interpretationen heraus. Der Fokus auf Beethoven ist bei Leibowitz vor dem Hintergrund seines durch die musikalische Moderne des 20. Jahrhunderts gepragten Musikdenkens zu lesen. So machte die Kontextualisierung mit asthetischen Positionen seiner Zeitgenossinnen und Zeitgenossen deutlich, dass Leibowitz' Interpretationsverstandnis nachhaltig von der Auffuhrungslehre der Wiener Schule um Arnold Schonberg gepragt wurde.
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