Der Briefwechsel zwischen Stefan George und Hugo von Hofmannsthal aus den Jahren 1891 bis 1906 geh rt seit seiner Erstedition von 1938 zu den wichtigsten Dokumenten der modernen deutschen Literatur. Hofmannsthals Abwehr von Georges ungl cklichem Liebeswerben im Winter 1891/92 (diese Szene lie schon den fr hen Leser Adorno vom wechselseitigen "Trauma des ersten Wiener Zusammentreffens" sprechen) und das sich ber f nfzehn Jahre hinweg anschlie ende briefliche Ringen sind tief im kulturellen Ged chtnis verankert.
Die kritische Neuedition erm glicht, den Briefwechsel noch einmal neu in den Blick zu nehmen. Gegen ber den Ausgaben von 1938 bzw. 1953 konnte ein erheblich erweitertes Korpus in revidierter Chronologie rekonstruiert werden. Erstmals werden gelaufene Briefe und bersandte Beilagen in Zusammenhang ediert und erscheinen mehr als zwei Dutzend Gedichtmanuskripte Hofmannsthals als integraler Bestandteil der Korrespondenz. Insgesamt mehr als einhundert edierte Entw rfe machen Georges intensive Spracharbeit an seinen Hofmannsthalbriefen sichtbar.
Der erste umfassende Kommentar zum Briefwechsel greift auf umfangreiches, bisher nie publiziertes Quellenmaterial zur ck und vermag Richard Alewyns Verdikt des "ungeheuerlichen bergewichts des Ungesagten ber das Gesagte" betr chtlich zu relativieren.