Wie arbeitet Aristoteles als wissenschaftlicher Autor? Wie nutzt er das Schreiben f r seine Argumentation und ihre Darstellung? Dieser Frage geht die vorliegende Monografie f r die Schrift De generatione animalium systematisch nach. In ihr entwickelt Aristoteles eine komplexe Theorie, mit der er Fortpflanzungs- und Vererbungsph nomene in der gesamten Tierwelt einschlie lich des Menschen erkl ren m chte. Aristoteles' Argumentation ist dicht und wechselt zwischen Beweisf hrung, Diskursivit t und Darstellung. Eine im Rahmen einer Makroplanung insgesamt prozessuale Vorgehensweise schlie t die rhetorische Gestaltung einzelner Passagen nicht aus. Insgesamt kann gezeigt werden, wie Aristoteles das Schreiben nutzt, um auf innovative Weise die eigene Theorie zu entwickeln ('epistemisches Schreiben') und gleichzeitig den Weg seiner Forschung zu vermitteln.
Mit der detaillierten Analyse der B cher I-IV, der systematischen Auswertung der Ergebnisse und einem Katalog signifikanter Formulierungen bietet das Buch einen Ausgangspunkt und ein Instrumentarium f r die weitere detaillierte Erforschung Aristotelischer Schriften und gleichzeitig einen Beitrag zur Geschichte der Wissenschaftsliteratur.