Die Entnazifizierung diente in der Sowjetischen Besatzungszone nicht nur der Bestrafung politisch Belasteter und ihrer Entfernung aus ?ffentlichen Schl?sselstellungen, sondern zugleich auch der Umgestaltung der gesellschaftlichen Verh?ltnisse. Die vorliegende Arbeit zeigt am Beispiel Mecklenburg-Vorpommern, einem der f?nf L?nder der SBZ, da die deutschen Kommunisten und die sowjetische Besatzungsmacht die Personalpolitik schon unmittelbar nach Kriegsende in rigoroser Weise daf?r instrumentalisierten, einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Umbruch durchzusetzen und die eigene Diktatur aufzubauen. Dabei kam der Verwaltung eine zentrale Rolle zu, da sie in fast allen sozialen und politischen Umw?lzungen eine Schl?sselrolle einnahm. Im ?ffentlichen Dienst fand daher ein tiefgreifender Personalaustausch statt, der bereits Ende 1945 abgeschlossen war. Seit 1945/46 wurde die staatliche Administration zu einer "Kaderverwaltung" umgestaltet, zu deren spezifisch "volksdemokratischen" Z?gen es geh?rte, fachliche Anforderungen hinter die Loyalit?t zur KPD/SED zur?ckzustellen Die Wiederaufnahme der Entnazifizierung seit 1947 diente dementsprechend weniger zur Ahndung von politischen Belastungen aus der NS-Zeit als zur Disziplinierung und Ausschaltung politischer Gegner der SED-Herrschaft, so da dieser schlie lich ein loyaler Verwaltungsapparat als eine ihrer wichtigsten St?tzen zur Verf?gung stand.
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