In der Forschung ist die Wirkungsgeschichte des umstrittenen und wegen seiner Homosexualit t stigmatisierten Autors schon mehrfach thematisiert worden, aber l ngst sind nicht alle Kapitel aufgehellt, und selbst dort, wo das Terrain erschlossen erscheint, gilt es Vorurteile zu revidieren und noch manche L cke zu f llen. Auf diese Situation antworten die Beitr ge des vorliegenden Bandes, der sein spezifisches Profil auch dadurch gewinnt, dass er die Verbindung Platens zu seiner Wahlheimat Italien hervorhebt und neben der deutschen die meist vergessene italienische Platen-Rezeption reflektiert. Die methodische Ausrichtung entspricht der komparatistischen Perspektive, und selbst wenn das nicht immer explizit wird, spielen neben dem im engeren Sinne philologischen und hermeneutischen Ans tzen Fragen des Kulturtransfers und -vergleichs, der Intertextualit t und Imagologie eine zentrale Rolle. Die Studien zeigen Platen in wechselnden Konstellationen mit Goethe, Leopardi, Carducci, Rilke, Hubert Fichte oder Robert Schindel, und unter seinen Gedichten sind es vor allem die italienischen Idyllen und Sonette aus Venedig, die sich als beziehungsreiche Schl sseltexte erweisen.